Projektdaten
Plenophthalmologische Kamera für die mobile 3D-Netzhautdiagnostik
Fakultät/Einrichtung
Informatik und Automatisierung
Drittmittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bewilligungssumme, Auftragssumme
829.980,00 €
Abstract:
Der Bedarf an augenärztlichen Leistungen nimmt in Deutschland einen überaus hohen Stellenwert ein. Demgegenüber steht insbesondere bei niedergelassenen Augenärzten ein eingeschränktes technisches Diagnosespektrum. Das am häufigsten eingesetzte Untersuchungsgerät ist die Spaltlampe, mit deren Hilfe
der hintere Augenabschnitt betrachtet werden kann. Komfortabler ist dies auch mit Funduskameras möglich. Sie liefern Bilder von größeren Bereichen des Augenhintergrundes. Bei beiden Gerätetypen ist eine Diagnosestellung lediglich auf Basis eines zweidimensionalen (2D) Bildes möglich. Auffälligkeiten
bedingen eine sich anschließende erweiterte Diagnostik in Kliniken. Dort finden sich Großgeräte, die u.a. durch den Einsatz von Laserscannern, Bilder mit zusätzlichen Tiefeninformationen erstellen. Diese tomografisch arbeitenden Systeme ermöglichen Veränderungen der Netzhaut dreidimensional zu vermessen. Es ergebene sich zwei wesentlichen Probleme: 1. durch die verlängerte diagnostische Kette geht eine stark erhöhte Patientenbelastung einher, 2. diese ist im ländlichen Raum mit weiten Fahrtwegen und finanziellen Aufwenden verbunden. Zum anderen muss aufgrund langer Wartezeiten auf Facharzttermine mit einer verspäteten Diagnosestellung gerechnet werden. Zielstellung des Projekts ist es, durch eine neuartige, hochmobile Fundusbildgebung die diagnostische Kette signifikant zu verkürzen. Im Verbund mit der TU Ilmenau sollen dabei mittels plenoptischem Prinzips, sowohl 2D- als auch 3D-Daten der Netzhautstrukturen gewonnen werden. Dies geschieht für alle Bildpunkte gleichzeitig mit nur einer Aufnahme. Da so auf den Einsatz aufwendiger Lasertechnik verzichtet werden kann, entsteht ein kompaktes, portables, flexibel einzusetzendes Plenophthalmoskop, das eine deutliche Steigerung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit in der ophthalmologischen Gesundheitsversorgung erwarten lässt.