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Projektdaten



SEPFROK – Sepsis: Folgeerkrankungen, Risikofaktoren, Versorgung und Kosten


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
Bund
Zeitraum
2018 - 2020
Drittmittelgeber
Gemeinsamer Bundesausschuss– Innovationsausschuss
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
650.843,75 €

Abstract:

Mehr als 130.000 Deutsche erkranken pro Jahr an einer schweren Sepsis. Im Volksmund „Blutvergiftung“ genannt, ist sie eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Eine Sepsis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion und muss auf der Intensivstation behandelt werden. 50 bis 60 Prozent der Patienten überleben die Erkrankung, können danach jedoch unter erheblichen und oft chronischen körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigungen leiden. Ausmaß und Art dieser Folgen sind bislang unbekannt. Spezifische Behandlungsangebote für die Betroffenen fehlen. Deshalb untersucht das Projekt SEPFROK erstmals bundesweit die Folgen einer Sepsis auf Basis von Versichertendaten der AOK: Welcher Art sind die Sepsisfolgen, wie häufig und zu welchen Zeitpunkten treten sie auf? Welche Kosten verursachen und welche Ressourcen verbrauchen sie? SEPFROK untersucht dabei einen Zeitraum von bis zu drei Jahren nach Sepsiserkrankung. So sollen Patientenmerkmale und Behandlungen identifiziert werden, die Risikofaktoren für schwere oder kostenintensive Sepsisfolgen sind. Das Projekt vergleicht außerdem Daten zur Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen sowie Folgeerkrankungen mit den Erhebungen einer großen Kohortenstudie, der Mitteldeutschen Sepsis Kohorte, in der Patienten nach schwerer Sepsis telefonisch nachbefragt werden. Zusätzlich werden Sepsisüberlebende und deren Angehörige nach ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung und wahrgenommenen Defiziten befragt. Auf dieser Basis entwickelt das Projekt mit einem Expertenbeirat Empfehlungen, um integrierte Behandlungskonzepte zu entwickeln und den tatsächlichen Bedarf an ambulanten und stationären Rehabilitationsmaßnahmen für Sepsisüberlebende zu ermitteln. So können gefährdete Patienten besser versorgt und langfristig Häufigkeit und das Ausmaß der Sepsisfolgen reduziert werden.
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