TU Ilmenau Humbold Bau

Projektdaten



Die operativ versorgte Densfraktur Typ II nach Anderson & d´Alonzo beim geriatrischen Patienten - ein biomechanischer Vergleich der zementaugmentierten Zugschraube gegenüber einer dorsalen zervikalen Spondylodese


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
Stiftungen
Zeitraum
2016 - 2017
Drittmittelgeber
Deutsche Wirbelsäulenstiftung
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
12.000,00 €

Abstract:

Die Typ II Fraktur nach Anderson & d´Alonzo gehört zu den häufigsten Brüchen im Bereich der Halswirbelsäule beim geriatrischen Patienten. Die Therapie der Wahl wird weiterhin kontrovers diskutiert, wobei die alleinige Zugschraubenosteosynthese sehr mit einer Pseudarthroserate und die dorsale Stabilisierung, z.B. nach Harms, mit einer nicht unerheblichen Rotationseinschränkung der Halswirbelsäule verbunden sind. Das Ziel der Untersuchung war der Vergleich zwischen einer neueren Operationsmethode, in der die Zugschraube zusätzlich im Corpus axis mit Zement fixiert wird, gegenüber der dorsalen Schrauben-Stab-Osteosynthese des 1. und 2. Halswirbelkörpers. Verglichen wurden jeweils eine Gruppe, die von ventral mittels zementaugmentierte Zugschraubenosteosynthese operiert und eine Gruppe, die von dorsal mittels Schrauben-Stab-System fusioniert wurden. Es folgten zahlreiche biomechanische Belastungstests unter zyklischen Untersuchungsbedingungen sowie Range of motion (ROM) Messungen, die beide Operationsmethoden miteinander verglichen und die Lockerung des Materials beurteilten. Die ventral fusionierte Gruppe hatte prä- und postinterventionell eine signifikant größere Beweglichkeit. Der direkte Vergleich mittels Belastungstests wies eine ähnliche Lockerungsrate der Schrauben auf. Eine postinterventionelle Computertomographie wies eine höhere Lockerungsrate bei den Zugschrauben auf. Die dorsale Stabilisierung hat die unumstritten höchste Stabilität bei der Therapie einer Typ II Fraktur. Die zementaugmentierte Zugschraube weist nach Versorgung einer Densfraktur eine ähnliche Belastbarkeit wie die dorsale Schrauben-Stab-Osteosynthese auf. Insgesamt sind der Operationsaufwand und die Materialkosten jedoch wesentlich geringer und die ROM deutlich größer als nach der Fusionierung von dorsal, sodass diese Operationsmethode immer bei der Versorgung der Densfraktur von geriatrischen Patienten diskutiert werden sollte.  
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