TU Ilmenau Humbold Bau

Projektdaten



Bewertung der Verletzbarkeit von typisierten Bestandsbauten unter dem Einfluss extremer Naturgefahren


Hochschule
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät/Einrichtung
Bauingenieurwesen
Förderkategorie
DFG
Zeitraum
2015 - 2018
Drittmittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
312.636,00 €

Abstract:

Ziel des geplanten Projekts ist die Entwicklung eines ingenieurmäßigen, mathematisch fundierten Bewertungssystems für die Verletzbarkeit von Gebäudebeständen in ihrer räumlichen Verteilung unter den Einwirkungen der Naturgefahren Erdbeben, Hochwasser, Tsunami und Wind und ihrer Kombination im Sinne einer Multi Hazard Verletzbarkeit. Für das Bewertungssystem sind die Elemente der European Macroseismic Scale 1998 (EMS-98), wie Schadensgrade, Verletzbarkeitsklassen und ihre qualitative und quantitative Verknüpfung in Form von Intensitäten auf die anderen Naturgefahren zu übertragen bzw. durch die ereignis- und standortkonkreten Datenauswertungen abzuleiten. Die Bauwerksschäden werden für die einzelnen Naturgefahren nach einem einheitlichen Grundprinzip klassifiziert. Dem Vorgehen der EMS-98 folgend ist zwischen strukturellen und nicht-strukturellen Schäden zu unterscheiden, denen in Form von Schadensgraden charakteristische Schadensbilder zuordenbar sind. In Anlehnung an die EMS-98 werden bauweisenspezifische Verletzbarkeitsklassen für die einzelnen Naturgefahren abgeleitet. Ingenieurmäßige und erfahrungsbasierte Zuordnungen der wahrscheinlichsten Verletzbarkeitsklassen und die Kennzeichnung ihrer Streubereiche sind durch ein einheitliches analytisches (mathematisch begründetes) Konzept zu verifizieren bzw. zu plausibilisieren. Das Bewertungssystem ist auf Grundlage von realen Schadensdaten zunächst für die einzelnen Naturgefahren zu entwickeln und dann für eine komplexe Bewertung der Bauwerksverletzbarkeit im Sinne eines Multi Hazard Vulnerability Model (MHVM) zu erweitern. Im Vorhaben werden für die Schadensprognose Abfolgen von Ereignissen bzw. Ereignissequenzen gleichartiger und unterschiedlicher Naturgefahren mit vorherrschend horizontaler Lastrichtung betrachtet. Die entsprechend des zeitlichen Abstands vom Primärereignis zu erwartende Veränderungen der Verletzbarkeit (infolge Schädigung, Sanierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen) sind durch sogenannte vulnerability adjuster zu berücksichtigen. Die entwickelten Elemente des Bewertungssystems sind in verschiedenen Untersuchungsgebieten anzuwenden und anhand realer Ereignisfolgen zu validieren.
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