Projektdaten
Beitrag der Hörertranslation zur Wahrnehmung virtueller auditiver Umgebungen
Fakultät/Einrichtung
Elektrotechnik und Informationstechnik
Drittmittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bewilligungssumme, Auftragssumme
562.850,00 €
Abstract:
Die Wahrnehmung virtueller akustischer Umgebungen (virtual acoustic environments - VAEs) ist seit vielen Jahren Thema in der Akustikforschung. Eine interaktive Positionsänderung erlaubt dem Hörer ein genaueres Erkunden der auditiven Szene. Insbesondere die kontinuierliche Änderung der Hörposition in einer virtuellen Umgebung erhielt bisher jedoch wenig Aufmerksamkeit. Andererseits wurde bereits mehrfach gezeigt, dass positionsdynamische Hörer verschiedene Details ihrer akustischen Umgebung genauer wahrnehmen. Beispielsweise können Effekte wie die Bewegungsparallaxe die Distanzwahrnehmung eines dynamischen Hörers unterstützen. Auch die Abstrahlcharakteristik sowie Ausdehnung einer Schallquelle ist mit variabler Hörperspektive genauer wahrnehmbar. In welcher Form diese Effekte in VAEs wiederzufinden sind, wurde bisher nur ansatzweise untersucht. Offen ist beispielsweise, inwiefern Vereinfachungen in Simulationsalgorithmen die natürlichen Effekte beeinträchtigen. Des Weiteren besteht die Frage, ob auch eine vereinfachte oder etwa fehlende Abbildung überhaupt als qualitative Beeinträchtigung wahrgenommen wird. Gegenstand der Forschung im beantragten Vorhaben ist daher die Untersuchung der positions-dynamischen Wahrnehmung von VAEs. Die virtuelle Szene wird dabei vom Hörer mit eigenen Perspektivänderungen erkundet. Neben Aspekten der kontinuierlichen Distanzänderungen zwischen Quelle und Hörer werden auch Orientierungsänderungen virtueller Quellen relativ zum Hörer betrachtet. Darüber hinaus spielt die Wahrnehmung des virtuellen Raumes eine wesentliche Rolle bei der Erzeugung plausibler Szenen. Jedoch ist die Raumwahrnehmung bei Translation des virtuellen Hörers noch nicht vollständig geklärt. Ziel des Projektes ist die Ermittlung der Zusammenhänge technischer Parameter bei positionsdynamischer Binauralwiedergabe und der korrespondierenden Wahrnehmung von VAEs. Im Fokus der Untersuchungen steht der Beitrag translatorischer Hörerbewegung.