TU Ilmenau Humbold Bau

Projektdaten



Analyse,Optimierung und Synthese von nachgiebigen Koppelmechanismen für Ultrapräzisionsanwendungen


Hochschule
TU Ilmenau
Fakultät/Einrichtung
Maschinenbau
Förderkategorie
DFG
Zeitraum
2014 - 2017
Drittmittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
201.674,00 €

Abstract:

Prismatische Festkörpergelenke werden aufgrund ihrer Vorteile als stoffschlüssige Drehgelenke in nachgiebigen Koppelmechanismen für Ultrapräzisionsanwendungen eingesetzt. Hier liegen die Anforderungen an die Präzision in der Größenordnung von Nanometern bzw. von Bruchteilen von Winkelsekunden. Es besteht ein Forschungsbedarf, da der Zusammenhang zwischen der konstruktiven Gestaltung und dem sich daraus ergebenden kinematischen Verhalten in der erforderlichen Auflösung bisher nicht untersucht worden ist. Da nahezu ausschließlich Festkörpergelenke auf Basis elementarer Aussparungsgeometrien wie bspw. Kreis- und Viertelkreiskonturen verwendet werden, ergeben sich zusätzlich zur Bahngenauigkeit Limitierungen hinsichtlich des Bewegungsbereiches. Bei bestehenden Ansätzen wird die Gelenkanzahl im Mechanismus erhöht, während eine Optimierung der Festkörpergelenkkontur nicht stattfindet. Die ungenügende Güte der Kenntnis des kinematischen Verhaltens verhindert bisher das Vordringen in zunehmend auftretende Applikationen der Ultrapräzisionstechnik. Deshalb sollen im Vorhaben die Auswirkungen der Festkörpergelenkkontur, der Gelenkabmessungen und der -orientierung auf die Bewegungseigenschaften von nachgiebigen Koppelmechanismen im Vergleich zum Starrkörpervorbild untersucht werden. Weitere Gestaltungsziele sind die Festigkeits- und die Verformungseigenschaften des Mechanismus. Im Hinblick darauf sollen als günstig identifizierte Einzelgelenkkonturen im Mechanismus modellbasiert analysiert werden. In einem zweiten Schritt soll die Festkörpergelenkkontur direkt im Mechanismus hinsichtlich mehrerer Zielkriterien optimiert werden. Da sich beim Übergang vom Starrkörpermechanismus zum nachgiebigen Mechanismus weitere bisher nicht betrachtete Parameter ergeben, sollen diese Einflüsse der konstruktiven Umsetzung berücksichtigt werden. Zur Absicherung der Reproduzierbarkeit sollen gefertigte makroskopische Mechanismen messtechnisch untersucht werden. Anhand eines räumlichen Applikationsbeispiels sollen Konstruktionsrichtlinien für die Synthese nachgiebiger Mechanismen abgeleitet werden. Damit leistet das Vorhaben über die bekannten Untersuchungen hinaus einen Beitrag zur Erweiterung der Vorgehensweise bei der Synthese ebener und räumlicher nachgiebiger Koppelmechanismen mit optimierten Festkörpergelenken. Die genauere Kenntnis des reproduzierbaren kinematischen Verhaltens wird zu einer verbreiteten Anwendung optimierter Festkörpergelenke in makroskopischen Mechanismen beitragen und Impulse zur Optimierung in der Mikrotechnik liefern. Verglichen mit aktuellen Forschungsschwerpunkten ist insbesondere das Ziel der gleichzeitigen Erhöhung der Präzision und des Bewegungsbereiches von nachgiebigen Mechanismen mit Festkörpergelenken, die eine vergleichsweise geringe Komplexität der Gestalt aufweisen, ein neuer Forschungsansatz. Zudem werden erstmals auch unterschiedliche Festkörpergelenke in einem Mechanismus sowie asymmetrische Aussparungsgeometrien betrachtet.
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