Projektdaten
HypnoGast: Sicherheit und verminderte Stressbelastung durch Hypnose
Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Drittmittelgeber
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe
Bewilligungssumme, Auftragssumme
26.900,00 €
Abstract:
Arbeitnehmer im Gastgewerbe leiden unter einer erhöhten Stressbelastung. Tatsächlich gilt das Gastgewerbe als eine der stressigsten Industrien. Spezifische chronische Stressoren umfassen zum Beispiel unregelmäßige Arbeitszeiten, Nachtschichten, hektische Arbeitsumgebung, häufiger Zeitdruck und harte Kritik. Stress-assoziierte Erkrankungen und damit einhergehende Kosten für den Sektor sind entsprechend hoch. In der aktuellen Studie untersuchen wir, welche arbeits-spezifischen Stressoren relevant sind, um a) Spiegel unseres Hauptstresshormons Cortisol im Alltag, b) akute Stressreaktivität und c) den Gesundheitsstatus von Angestellten im Gastgewerbe vorherzusagen. Anschließend soll untersucht werden, wie alltägliche Cortisol-Spiegel, Stressreaktivität und Gesundheitsstatus über eine einmalige hypnotische Sicherheitssuggestion mit posthypnotischen Sicherheitsstimulus beeinflusst werden. Cortisol als das Endhormon der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden Achse (HHNA) eignet sich zur Abschätzung der akuten und chronischen Stressbelastung besonders gut. In den meisten Stress-assoziierten Erkrankungen sind Cortisol-Spiegel chronisch dysreguliert, weshalb deren Erfassung im Rahmen unserer Studie besonders aussagekräftig ist. Es ist bereits bekannt, dass hypnotische Sicherheitssuggestionen Angst und Stresszustände kurz- und mittelfristig reduzieren. Bisherige Messungen sind jedoch limitiert auf Selbstauskünfte von Probanden. Die Erfassung von Cortisol als einem objektiven Stressmarker sowohl im Labor als auch im Alltag stellt daher eine wichtige Validierung der Technik dar. Mittlerweile wurde 80 Probanden rekrutiert und getestet, 40 davon in einer Kontrollgruppe, 40 in einer Experimentalgruppe. Beide Gruppen haben innerhalb von zwei Wochen subjektive und peripher-physiologische Daten via „Ecological Momentary Assessments“ im Alltag erhoben. Zwischen den beiden Erhebungswochen hat die Experimentalgruppe an einer kurzen hypnotischen Sicherheitssuggestion teilgenommen, die Kontrollgruppe lediglich an einen „Kontrollbesuch“ im Institut für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie. Nach Ablauf beider Erhebungswochen haben alle Probanden einen standardisierten psychosozialen Laborstressor absolviert. Die erhobenen Daten werden aktuell von mehreren Medizin- und Psychologiestudierenden analysiert und bilden die Basis von medizinischen Doktor- und psychologischen Masterarbeiten. Die Daten erlauben die kurz- und mittelfristige Effektivität der hypnotischen Sicherheitssuggestion zur Stressreduktion im Alltag und Laborsetting zu überprüfen.