TU Ilmenau Humbold Bau

Projektdaten



Entwicklung nickelfreier austenitischer und Duplex-Sphärogüsse


Hochschule
TU Ilmenau
Fakultät/Einrichtung
Maschinenbau
Förderkategorie
DFG
Zeitraum
2024 - 2025
Drittmittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
200.600,00 €

Abstract:

Gusseisen ist bekanntlich ein Metallmatrix-Verbundwerkstoff, der verteilte und eingebettete Graphitteilchen in der Matrix enthält. Aufgrund seiner relativ niedrigen Herstellungskosten, seiner hervorragenden Wärmeleitfähigkeit und seiner guten tribologischen Eigenschaften wird es häufig in Anwendungen eingesetzt, bei denen das Bauteil Verschleiß und Hitze ausgesetzt ist. Der Hauptgrund für die guten tribologischen Eigenschaften ist auf die Anwesenheit von Graphit als Festphasen-Selbstschmiermittel in der Matrix zurückzuführen. Eine zusätzliche Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Gusseisen wird durch die Erzeugung einer austenitischen Matrix erreicht. Bei den austenitischen Gusseisen handelt es sich um eine Reihe von Werkstoffen, die als Ni-Resist-Gusseisen bekannt sind und typischerweise einen hohen Nickelgehalt von 18 bis 36 % aufweisen. Das primäre Ziel dieses Projekts ist die Einführung eines neuen Legierungskonzepts zur Herstellung von Sphäroguss sowohl mit austenitischem als auch mit Duplex (austenitisch-ferritischem) Gefüge ohne Zugabe von Ni. Das Konzept zur Stabilisierung des Austenits in diesem Vorhaben beruht hauptsächlich auf seiner Sättigung mit dem maximal möglichen Kohlenstoffgehalt durch Anwendung einer Wärmebehandlung mit anschließendem Abschrecken auf Raumtemperatur (RT). Zusätzlich soll eine ausreichende Zugabe von Mn erfolgen, sodass die Martensitstarttemperatur (Ms) weiter unter RT gedrückt wird, um somit eine Austenit­Matrix bei RT zu erhalten. Eine weitere Variante, bei der die Herstellung von Sphäroguss mit Duplex-Matrixstruktur angestrebt wird. Bei dieser Variante wird der Si-Gehalte und der Prozessrouten auf die Gefügeentwicklung und das mechanische Verhalten der entwickelten Werkstoffe untersucht werden.
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