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Projektdaten



HerpMV - Einfluss einer Aciclovir-Therapie auf das Überleben von beatmeten Patienten mit einer Infektion der unteren Atemwege und Nachweis von Herpes-simplex-Viren in der bronchoalveolären Lavage


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
Bund
Zeitraum
2023 - 2024
Drittmittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
1.069.913,10 €

Abstract:

Fast 90 von 100 Personen tragen Herpes-Simplex-Viren (HSV) in sich. Wer sich einmal mit den Viren infiziert hat wird sie für den Rest des Lebens nicht mehr los. Zumeist befinden sich die Viren im Ruhezustand. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa bei einer schweren Erkrankung oder Stress, werden die Viren reaktiviert. Sie verursachen dann hauptsächlich Lippenbläschen, die für gesunde Menschen harmlos sind. Vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können HSV jedoch auch schwere Infektionen verursachen. Bei nahezu jedem zweiten künstlich beatmeten Kranken auf der Intensivstation, der eine Lungenentzündung hat, können HSV in den Atemwegen nachgewiesen werden. Ursache hierfür ist eine Reaktivierung der Viren als Folge der schweren Erkrankung und der Stress im Rahmen der Intensivtherapie. Ob eine Behandlung der Herpesviren mit Aciclovir erforderlich ist und den Erkrankten bei ihrer Heilung hilft ist nicht geklärt, zumal Aciclovir auch schwere Nebenwirkungen verursachen kann. Aktuell entscheiden sich die Ärzte bei circa der Hälfte der Patienten für eine Behandlung der Viren. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Erkrankte, bei denen sich der Arzt für eine Behandlung entschieden hat, häufiger überlebten. Alle diese Studien haben jedoch den Krankheitsverlauf nur im Nachhinein betrachtet und unterliegen somit vielen Fehlermöglichkeiten (u.a. Auswahl des Arztes wer therapiert wird). Eine definitive Schlussfolgerung, ob eine Therapie der Herpesviren empfohlen werden kann, lässt sich mit diesen Studien nicht zweifelsfrei ziehen. Deswegen möchten wir nun in einer randomisierten Studie, d.h. Erkrankte werden zufällig der Versuchs-(Therapie der Herpesviren) oder Kontrollgruppe (keine Therapie der Herpesviren) zugeordnet, den Effekt einer Therapie mit Aciclovir auf das Überleben bei künstlich beatmeten Intensivpatienten mit einer Infektion der unteren Atemwege und Nachweis von HSV untersuchen.
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