Projektdaten
WIR! - WeCaRe - Chancengleichheit für Krebspatientinen und -patienten in Thürigen (ChaT)
Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Drittmittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bewilligungssumme, Auftragssumme
690.492,64 €
Abstract:
Die Komplexität des Managements von Krebserkrankungen erfordert eine enge Kooperation zertifizierter Zentren mit den wohnortnahen Leistungserbringern. Aktuell besteht wegen der heterogenen Infrastruktur sowie des Fachpersonalmangels ein regionales Versorgungsdefizit. Mit ChaT wird die onkologische Versorgung in strukturschwachen Regionen durch die Entwicklung und wissenschaftliche Erprobung einer
telemedizinischen eHealth- und einer Präventionsplattform sowie einer mobilen und Point-of-Care (POC) basierten Diagnostik gestärkt. Erprobungsregionen sind die Landkreise Weimarer Land und Saalfeld-Rudolstadt. Durch die Entwicklung und wissenschaftliche Erprobung der eHealth-Plattform wird die Kommunikation von Betroffenen, Ratsuchenden und BehandlerInnen mit onkologischen FachexpertInnen im Mitteldeutschen Krebszentrum (CCCG) ermöglicht. Neben eines niederschwelligen Zweitmeinungsangebots für Betroffene wird eine koordinierte Vorstellung in den interdisziplinären Tumorboards des CCCG durch die BehandlerInnen ermöglicht. Über ein mobiles Labor und ein neu entwickeltes ambulantes POC-Diagnostik-System soll eine Optimierung des gemeinsamen Managements erreicht werden. Ein betriebliches Projekt überprüft die Machbarkeit der Motivierung zur Prävention mit dem niederschwelligen Zugang zu Früherkennungsuntersuchungen in einer definierten Kohorte. Mittelfristige Ziele von ChaT sind die Überprüfung der Machbarkeit der Chancengleichkeit für Betroffene durch telemedizinische Beratung, interdisziplinäre Therapieentscheidungen, des Zugangs zu innovativen Therapien im Rahmen klinischer Studien und der betrieblichen Prävention zur langfristigen Reduktion der Inzidenz von Krebs im ländlichen Raum. Die erwartete Wertschöpfung resultiert aus einer Verbesserung der onkologischen Versorgung mit der Übertragbarkeit der Erfahrungen auf andere strukturschwache Regionen. Die Evaluierung bevölkerungsbezogener Effekte erfolgt langfristig über das Zentrale Klinische
Krebsregister Thüringen.