Projektdaten
VersSeErZ - Versorgung Seltener, genetisch bedingter Erkrankungen der Zähne
Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Drittmittelgeber
Gemeinsamer Bundesausschuss– Innovationsausschuss
Bewilligungssumme, Auftragssumme
24.000,00 €
Abstract:
Seltene, genetisch bedingte Erkrankungen der Zähne gehen meist mit ausgeprägten Funktionseinschränkungen einher. Dies reicht vom Fehlen des schützenden Zahnschmelzes (Amelogenesis imperfecta) über eine rasche Abnutzung aller Zahnkronen (Dentinogenesis imperfecta), dem vorzeitigen Verlust von Zähnen (u. a. durch entzündliche parodontale Erkrankungen) bis hin zum Fehlen vieler Zähne (u. a. Ektodermale Dysplasie). Betroffene benötigen von früher Kindheit an eine lebenslange umfassende zahnärztliche Betreuung. Dies stellt sowohl Betroffene und ihre Familien als auch alle an der Betreuung beteiligten (Zahn)Ärztinnen und (Zahn)Ärzte vor große Herausforderungen. Bisher fehlen systematisch entwickelte Empfehlungen für die zahnärztliche Versorgung dieser Patientengruppe. Ziel dieses Leitlinienprojekts ist es daher, evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen für die zahnärztliche Versorgung von Menschen mit seltenen genetisch bedingten Erkrankungen der Zähne zu erarbeiten. Neben einem interdisziplinär zusammengesetzten Team von (Zahn)Ärztinnen und (Zahn)Ärzten werden auch Selbsthilfegruppen, Patientenverbände und Patientennetzwerke an der Erstellung mitwirken. Das erste Hauptziel des Projekts soll dabei die leitsymptombasierte Darstellung seltener Erkrankungen der Zähne sein, um deren Vielfalt zu bündeln und aufwendige Leitlinienprozesse für jede einzelne Erkrankung zu vermeiden. Eng mit dem zweiten Ziel – der Beschreibung optimaler Behandlungsstrategien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene – ist das dritte Ziel verbunden, neue, digitale Ansätze zur dentalen Rehabilitation zu beurteilen. Das Projekt wird für 30 Monate mit insgesamt ca. 313.000 Euro gefördert. Die bei VersSeErZ neu entwickelte S3-Leitlinie wird nach Projektende veröffentlicht werden und erstmalig sowie umfassend Versorgungsstrategien für diese besondere Patientengruppe beschreiben. Zudem werden anzustrebende Qualitätsstandards definiert und diese Informationen für Betroffene, Behandelnde und weitere Interessierte zugänglich gemacht.