Projektdaten
VAC-MAC - Impf- und Infektraten bei Multipler Sklerose (MS), chronisch entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (CIRD) oder
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Drittmittelgeber
Gemeinsamer Bundesausschuss– Innovationsausschuss
Bewilligungssumme, Auftragssumme
96.874,80 €
Abstract:
Fünf bis acht Prozent der Weltbevölkerung, etwa fünf Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum, leiden an chronisch entzündlichen Erkrankungen, die durch unser Immunsystem vermittelt werden. Dazu gehören die Multiple Sklerose (MS), diverse entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (CIRD) sowie die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), zusammengefasst im Kürzel MAC (MS/Arthritis/Colitis). Für diese Patientengruppe ist ein ausreichender Impfschutz besonders wichtig, da sie aufgrund ihrer Erkrankung und der häufig damit verbundenen immunsuppressiven Therapie ein erhöhtes Risiko haben, an Infektionen zu erkranken. Dennoch sind gerade diese Menschen möglicherweise nicht ausreichend geimpft; bislang haben sich nur wenige Studien mit diesem Thema befasst und es sind viele Fragen insbesondere nach Einflussfaktoren auf die Impfrate bei MAC-Patientinnen und -Patienten noch unbeantwortet. Vor diesem Hintergrund sollen Impfhemmnisse und Hürden identifiziert werden und Handlungsempfehlungen zur Steigerung von Impfraten bei Patientinnen und Patienten mit diesen Erkrankungen entwickelt werden. In einem 1. Schritt sollen in Routinedaten von Krankenkassen bei MAC-Patienten die Impfraten und entsprechende Einflussfaktoren, die Impfwirksamkeit sowie das Auftreten schwerer Impfreaktionen identifiziert werden. Zusätzlich zur Datenauswertung führen die Forschenden Interviews mit MAC-Betroffenen und behandelnden Ärzten. Zudem nehmen sie gesundheitsökonomische Auswertungen zu vermeidbaren Folgekosten vor und entwickeln abschließend zielgruppengerechtes Informationsmaterial. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,8 Millionen Euro gefördert. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse können als Grundlage zur Information von behandelnden Medizinern und Betroffenen dienen; sie sollen dazu beitragen, Infektionserkrankungen durch eine bessere und gezieltere Impfberatung und Impfung vorzubeugen und damit die Versorgung aller Betroffener verbessern.