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Projektdaten



Kardiale Biomarker zur Quantifizierung von Myokardschaden nach Herzoperation (RORSCHACH-Studie)


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
Stiftungen
Zeitraum
2022 - 2024
Drittmittelgeber
Deutsche Stiftung für Herzforschung
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
59.750,00 €

Abstract:

Bei einem Herzinfarkt kommt es durch den Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße zur Minderdurchblutung von Teilen des Herzens, was zur Unterversorgung mit Sauerstoff und damit zur Schädigung des Herzmuskels führt. Die Diagnose eines Infarktes wird einerseits durch die Symptome des Patienten (z. B. Brustenge “Angina pectoris“ oder Luftnot) gestellt, aber auch durch Untersuchungen mittels EKG, Ultraschall oder Herzkatheter. Zudem gibt es spezifische Labormarker, sog. Biomarker, die bei Untergang der Herzzellen (Kardiomyozyten) vermehrt ins Blut freigesetzt werden und deshalb ebenso standardmäßig zur Herzinfarktdiagnostik gehören. Selten kommt es auch im Rahmen von Herzoperationen zu einem Herzinfarkt, v. a. bei Operationen an den Herzkranzgefäßen (Bypass-Operation). Um diese seltene Komplikation frühestmöglich zu erkennen, werden nach einer Herzoperation EKG und Biomarker standardmäßig durchgeführt bzw. bestimmt. Bei Verdacht auf einen Infarkt wird ggf. zusätzlich eine Ultraschall- oder Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Interessanterweise sind diese Biomarker im Blut regelhaft nach Herzoperationen erhöht, auch wenn sich in den meisten Fällen keinerlei Anhalt für einen Herzinfarkt ergibt. Dieses Phänomen tritt auch nach Operationen abseits der Herzkranzgefäße auf, wo ein Infarkt noch unwahrscheinlicher, d. h. eine Seltenheit ist. Ob diese Biomarkererhöhung im Rahmen von Herzoperationen zwangsläufig eine Schädigung des Herzmuskels ausdrückt, ist bisher nicht ausreichend untersucht. Aus diesem Grund wurde die RORSCHACH-Studie geplant, um die Aussagekraft dieser Biomarker als Ausdruck einer Herzmuskelschädigung im Rahmen von Herzoperationen zu untersuchen. Die Studie richtet sich an Patienten, die sich einer Herzklappenoperation unterziehen, aber keine Erkrankung der Herzkranzgefäße haben. Im Verlauf der Operation und in den Tagen danach werden die kardialen Biomarker engmaschig bestimmt und es findet zudem die übliche Diagnostik mittels EKG und Ultraschall statt. Zusätzlich wird eine spezielle Kernspintomographie (MRT) durchgeführt, womit geschädigter Herzmuskel dargestellt werden kann. Durch den Vergleich der Menge an freigesetzten Biomarkern und deren Verlauf mit der im MRT dargestellten Menge an geschädigtem Herzmuskel lässt sich genau untersuchen, inwiefern diese Biomarkerfreisetzung eine tatsächliche Herzmuskelschädigung widerspiegelt. Überdies können die wichtigsten kardialen Biomarker im Hinblick auf diese Frage auch präzise verglichen werden.
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