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Projektdaten



Untersuchung von neuartigen, human- und Primaten-spezifischen N-Ank Proteinen und ihrer Bedeutung für die Modulation von Zellmembranen humaner Neuronen


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
DFG
Zeitraum
2022 - 2025
Drittmittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
379.122,00 €

Abstract:

Primaten und insbesondere Menschen unterscheiden sich von anderen Säugetieren durch die Größe ihres Gehirns und ihrer Großhirnrinde sowie die hohe Anzahl an kortikalen Neuronen und die hohe neuronale Konnektivität. Um die hoch vernetzten, sich ständig verändernden neuronalen Netzwerke bilden zu können, müssen Neuronen spezielle Morphologien annehmen. Dies erfordert enorme Änderungen der neuronalen Membran-Morphologie. Bisher konnten keine Primaten- oder human-spezifischen Proteine gefunden werden, die mit der Änderung der Membran-Morphologie von humanen Neuronen assoziiert werden. Vor wenigen Jahren wurde eine neue Klasse an Membran-formenden Proteinen identifiziert, die ankyrin repeat (N-Ank) Protein-Super-Familie. N-Ank-Proteine nutzen eine Kombination ihrer ankyrin repeats und einer amphipathischen N-terminalen Helix, um Membranen zu binden und zu formen. Ein bisher in Nagern charakterisierter Vertreter dieser Proteine ist Ankycorbin, dass in Nagetieren dazu beiträgt, neuronale Membranen zu formen, die Anzahl der neuronalen Dendriten steigert und die Verzweigungen von Nervenzellen beeinflusst. Überraschender Weise haben wir eine hohe Vielfalt an Primaten- und human-spezifischen N-Ank Proteinen identifiziert, die sich in entsprechend evolutionär kurzer Zeit auf der menschlichen Linie entwickelt haben. Wir vermuten, dass diese Primaten- und human-spezifischen N-Ank Proteine spezielle Funktionen übernehmen, um die Membranen humaner Neuronen zu formen. Um Kandidaten für diese Rolle zu identifizieren, haben wir die Expression von Primaten- und human-spezifischen N-Ank-Proteinen in humanen, iPSCs-differenzierten Neuronen (iNeurons) untersucht. Wir hoffen damit neue Erkenntnisse über die evolutionäre Entwicklung von humanen Membran-verformenden Proteinen zu erlangen. Durch die Identifikation von Proteinen mit spezifischer Funktion in humanen Neuronen erhoffen wir, zu einem tieferen Verständnis der menschlichen Kognition und von neurologischen Erkrankungen beizutragen.
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