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Projektdaten



Arbeitskontext-bezogene Untersuchung der Rate von SARS-CoV-2-Infizierten und Long-Covid-Symptomatischen auf Grundlage von Gesundheitsamt-Meldedaten in Thüringen


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
Bund
Zeitraum
2022 - 2023
Drittmittelgeber
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
334.044,00 €

Abstract:

In der SARS-CoV-2-Pandemie wird ein relevanter Anteil der Infektionen auf den Arbeitskontext zurückgeführt. Instrumente zur systematischen Erfassung des Infektionsgeschehen unterschiedlichen Schweregrades in der erwerbstätigen Bevölkerung in den unterschiedlichen industriellen Sektoren unter Berücksichtigung der jeweilig umgesetzten Infektionsschutzmaßnahmen fehlen. Bei früheren Pandemien lag der Schwerpunkt auf der Untersuchung zum arbeitsplatzbedingten Risiko schwerer klinischer Verläufe und zeigte Kenntnislücken zu den ursächlichen Zusammenhängen für deren erhöhte Inzidenz in bestimmten Gruppen von Arbeitnehmern auf. Diese in früheren wissenschaftlichen Untersuchungen adressierten Kenntnislücken greift das vorliegende Vorhaben auf. Ziel ist die Entwicklung eines Instruments und die Erhebung einer repräsentativen Datengrundlage bei Beschäftigten in den unterschiedlichen industriellen Sektoren, um Pandemie-bezogen geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen abzuleiten, die dazu beitragen, künftig Ausbruchsgeschehen im betrieblichen Umfeld zu minimieren und einer Schließung von Betrieben aus Infektionsschutzgründen entgegenzuwirken. Zur systematischen Erfassung diesbezüglicher Daten soll ein Messinstrument erstellt und in der Implementierung evaluiert werden, um Erkenntnisse zur Epidemiologie der bisherigen SARS-CoV-2-Pandemie an Arbeitsplätzen zu gewinnen. Ziel ist es, Hinweise zu den Wirkungen und der Effektivität der jeweiligen Maßnahmen ableiten zu können. Als Marker für die Effektivität von Maßnahmen sollen dabei in den unterschiedlichen industriellen Sektoren neben der Rate der Infizierten auch die Rate der schweren Verläufe der Covid-19-Infektion bzw. die Art und Umfang der Entwicklung von anhaltenden Erkrankungsfolgen (Long-Covid) und den daraus folgenden Einschränkungen von Arbeits- und Erwerbsfähigkeit betrachtet werden. Dabei sind ggf. auch Erkenntnisse zu Ausbruchswegen in Abhängigkeit von betrieblichen Kontextfaktoren und Rückschlüsse auf mögliche Infektionswegen im Betrieb zu erwarten. Das vorliegende Vorhaben soll für die Bevölkerungsgruppe der Erwerbstätigen mit abgelaufener SARS-CoV-2 Infektion Erkenntnisse zu den damit zeitlich zusammenhängenden tatsächlich realisierten Präventionsmaßnahmen und dem Präventionsverhalten – insbesondere am Arbeitsplatz - und den kurz- und langfristigen Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie generieren. Ein solches Messinstrument trägt dazu bei, niedrigschwellig die Maßnahmen der Infektionsprävention zu evaluieren sowie Verhalten und berufliche Kontextfaktoren zu identifizieren, die zum Infektionsgeschehen beitragen.
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