Projektdaten
Nicht-Oberbeck-Boussinesq-Effekte in turbulenter Konvektion in tiefgekühltem Helium bei großen Rayleighzahlen
Fakultät/Einrichtung
Maschinenbau
Drittmittelgeber
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bewilligungssumme, Auftragssumme
293.490,00 €
Abstract:
Laborexperimente zur turbulenten Rayleigh-Benard Konvektion (RBC) in tiefgekühltem Heliumgas
stossen zu den größtmöglichen
Rayleighzahlen vor, die unter kontrollierten Bedingungen erreichbar sind und denen in
atmosphärischer Turbulenz recht nahe kommen. Sie liefern uns folglich tiefere Einblicke in den
turbulenten Transport von Impuls und Wärme in diesen natürlichen Systemen. Das Erreichen dieser
sehr großer Rayleighzahlen erfordert jedoch den Betrieb der Experimente in der Nähe der
Phasengrenze bzw. sogar des kritischen Punkts des Heliums, was wiederum Fluktuationen der
Materialparameter, wie der kinematischen Zähigkeit oder der thermischen Diffusivität, nach sich
zieht und zu Abweichungen vom Oberbeck-Boussinesq (OB) Regime der thermischen Konvektion führt.
Dieses Regime ist durch eine Oben-unten-Spiegelsymmetrie der Strömungseigenschaften und ihrer
Statistik charakterisiert. Im vorliegenden Projekt wollen wir diese Abweichungen vom OB-Fall, die
so genannten nicht-Oberbeck-Boussinesq-Effekte, und ihren Einfluss auf den turbulenten Transport
systematisch untersuchen. Dazu vereinen wir die existierende Expertise in
Tieftemperaturexperimenten auf der tschechischen Seite mit der zu großen Direktsimulationen auf der
deutschen Seite in einem gemeinsamen tschechisch-deutschen Projektantrag. Die detaillierten
Parameterabhängigkeiten von Temperatur und Druck werden mittels der XHEPAK Software gewonnen, die
die Zustandsgleichung des tiefgekühlten Heliumgases in voller Komplexität modelliert. Die so
gewonnenen Materialparameterabhängigkeiten finden Eingang in die Simulationen der turbulenten
Konvektion und können mit Simulationen des idealen OB Grenzfalls bzw. Experimenten bei gleichen
Rayleighzahlen verglichen werden. Unsere Arbeit hilft folglich, die unterschiedlichen
experimentellen Ergebnisse in Bezug auf die Existenz eines Übergangs in das ultimative Regime der
RBC bei sehr großen Rayleighzahlen (mit einem deutlich größeren turbulenten Wärmetransport) besser
zu verstehen.