Projektdaten
Verbundprojekt: Humane Plazenta-Explantate für Medikamententests – PlaTox; Teilvorhaben: Charakterisierung und Validierung sowie Optimierung der Kultur von Plazenta-Explantaten (COMPLEX)
Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Drittmittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bewilligungssumme, Auftragssumme
685.446,00 €
Abstract:
Dreh- und Angelpunkt für die Medikation des Fetus und bzw. oder der werdenden Mutter ist die Plazenta. Die Plazenta kann für Medikamente, Umweltmoleküle etc. ein permeables, aber auch ein barrierebildendes oder metabolisierendes Organ darstellen. Toxikologisch ist daher die Plazenta von äußerster Bedeutung. Diese Situationsbeschreibung steht in starkem Gegensatz zur Tatsache, dass potentielle Medikamente für Schwangere eher als Medikamente für seltene Krankheiten, sogenannte „orphan drugs“ betrachtet werden. Erstaunlicherweise werden Medikamente sehr selten für Schwangere getestet. Die „Medikamente beeinflussende, den Fetus schützende Funktion“ lässt sich in Tierstudien nur schwer humanrelevant erfassen. Die reproduktionstoxikologische Analyse betrachtet daher ausweichend den gesamten Fetus als „Zielorgan“. Diese Analyse ist naturgemäß an die Tierstudie gebunden, im Speziellen u.a. an Primatenstudien, die gesetzlich gefordert werden, sobald bei Schwangerschaft verabreichte Medikamente entwickelt werden. Die gesellschaftliche Notwendigkeit für effiziente, relevante, kostengünstige und vor allem machbare Tests für Medikamente, die während der Schwangerschaft verabreicht werden, ist somit evident. Die menschliche Plazenta bzw. Explantate von ihr könnten für toxikologische Untersuchungen genutzt werden, wenn bestimmte Kriterien definiert werden können. Die toxikologische und fluidische Charakterisierung von Plazenta-Explantaten (in Verbindung mit einer automatischen Entnahme der Explantate aus der Plazenta) soll daher im Rahmen dieses Antrages standardisiert und validiert werden.