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Projektdaten



Identifikation der Aktivität von Ohrmuskeln (Multi-Kanal-Ohr-EMG)


Hochschule
Universitätsklinikum Jena
Fakultät/Einrichtung
Medizinische Fakultät
Förderkategorie
Sonstige
Zeitraum
2020 - 2020
Drittmittelgeber
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe
Stichwort
Bewilligungssumme, Auftragssumme
11.000,00 €

Abstract:

Patienten mit Fazialisparesen erleiden aufgrund der Störung ihrer mimischen Muskelkoordination nicht nur funktionelle Einschränkungen beim Essen, Atmen und Blinzeln, sondern auch nicht zu unterschätzende Einschränkungen in der verbalen und nonverbalen Kommunikation und damit an der sozialen Teilhabe. Deswegen bestehen ein erheblicher Leidensdruck und oft langandauernden berufliche Einschränkungen. Dem wird entsprochen, indem spezielle teilstationäre Therapie-Programme durchgeführt werden, um die motorische Funktion der betroffenen Muskeln zu verbessern. Das einzige derartige multidisziplinäre Therapieprogramm in Deutschland ist im Fazialis-Nerv-Zentrum Jena an der Klinik für Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten etabliert und wird bereits seit 2012 durchgeführt und ständig weiterentwickelt. Jedoch ist der Erfolg eines solchen Trainings vor allem von der Motivation der Patienten abhängig, da ein tägliches, anfangs mehrstündiges intensives Training unter fachkundiger Anleitung entscheidend für den Erfolg ist. Indem bereits kleine Verbesserungen gemessen und dem Patienten gespiegelt werden, kann die Motivation der Patienten im Sin-ne eines Bio-Feedback-Konzeptes gesteigert werden. Da aber eine Ableitung aller mimischer Muskeln nicht nur sehr hohe Ansprüche an die EMG-Technik hätte, sondern auch mit einem hohen Zeitaufwand beim Verkabeln verbunden wäre und sich sehr störend auf der Gesichtshaut anfühlen würde und daher die therapie-relevante Propriozeption einschränken würde, suchen wir nach praktikableren Alternativen. Deshalb werden in diesem Projekt zusätzlich zu ausgewählten repräsentativen mimischen Muskeln auch Ohrmuskeln, die ebenfalls vom Nervus Fazialis innerviert werden, mittels Oberflächen-EMG abgeleitet, um so mögliche Therapieeffekte praktikabler im Sinne eines Bio-Feedback-Trainings erfassen.
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